
„Buy local“ ist eine Illusion
Fast jeder Unternehmer möchte, dass sein Produkt vom Nachbarn gekauft wird. Das stärkt sein Unternehmen und sorgt für Umsatz und Steuereinnahmen in der Region. Die Innenstädte bleiben lebendig und die Arbeitsplätze im Heimatort. Vor allem Politiker reklamieren „Buy local“ für ihre Städte. Was aber, wenn schon der Gesundheitsminister Schutzmasken lieber in China als in Deutschland kauft? Wenn der Bürgermeister Aufträge lieber nach außen gibt als ortsansässige Unternehmen zu berücksichtigen? Sollen wir uns dann daran halten? Oder besser gefragt: Wer hält sich eigentlich selbst daran? In unserer globalisierten und vor allem digitalisierten Welt ist – wenn wir ehrlich zu uns selbst sind – „Buy local“ eine Illusion. Sicherlich gibt es in der Konsequenz große Unterschiede, aber durchhalten können den lokalen Einkauf nur sehr wenige. Deshalb gilt: Sei besser, billiger, schneller und freundlicher. Dann wirst du auch gekauft, ob local oder global.